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Leros Agmar Boatyard - Leros Lakki, 11,2 nm | Sa 05.05.2018 |
Wir legen ab und sind gespannt, wie sich die “rundum erneuerte” Walkabout mit dem sauberen Unterwasserschiff und dem polierten Propeller verhält. Unter Vollgas ist sie schon mindestens einen halben Knoten schneller. Segeln funktioniert heute nicht so gut: Bei wenig Wind und Welle quer schlägt das Großsegel in der alten Dünung . | |
Wir legen in der Lakki Marina an. Frank ist mit dem Skooter hergefahren und hat uns schon erwartet. Wir treffen uns mit Peter und Gila und mit Sue und Mike im Cafe Morano... und einige von uns “versacken” hier bis zum frühen Abend. | |
Wir bleiben ein paar Tage in Lakki, ergänzen unsere Vorräte, schwimmen ausgiebig in der zweiten Bucht Richtung West, Maria schneidet mir die Haare und geht zum Friseur, und wir werden zum Abschied bei Helen und Mike gemeinsam mit Frank zum Essen an Bord eingeladen. |
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Leros Lakki - Kalymnos O. Emborios, 9,5 nm | Di 08.05.2018 |
Ade Lakki, ade Leros. In einem guten Monat werden wir wieder zurück sein. | |
Die kurze Strecke nach Kalymnos zum Ormos Emborios können wir bei einem frischen 5er in der Düse zwischen den Inseln gut segeln. Wir machen fest an einer Boje von Käptn Kostas und gehen zum Essen in sein Restaurant. | |
Uns fällt auf, dass hier viele jüngere Touristen unterwegs sind. Die Berge und Steilwände von Kalymnos sind ein Hotspot für Kletterer und auch für Wanderer. | |
Kalymnos O. Emborios - Kos O. Kamari, 29,6 nm | Mi 09.05.2018 |
Zum Ormos Kamari auf Kos müssen wir mangels Wind die meiste Zeit motoren. Wir ankern in der Bucht südlich vom Anleger und bleiben in dieser Nacht hier das einzige Boot. | |
Wir spazieren an Land und lassen uns das einheimische Essen gut schmecken. Ein Frachtschiff hat angelegt und lässt die ganze Nacht den Generator laufen. Wir sind müde (nach unserer allabendlichen SkipBo, Rummy oder Tavli Spielerunde) und schlafen trotzdem gut ein. | |
Kos O. Kamari - Nisiros Pali, 13,5 nm | Do, 10.05.2018 |
Morgens umrundet uns mehrmals ein “Tretbootfahrer”. Er scheint den Kompass in seinem GPS zu eichen. Der Wind hat gedreht, wir liegen auf Legerwall, und ich habe den Eindruck, dass der Anker nicht gut hält. | |
In dem geschützten Hafen von Pali legen wir römisch-katholisch an mit Heckanker. Für die nächsten Tage ist Starkwind angekündigt. Den wollen wir hier abwettern. Heute ist der Hafen das Ziel einer Regatta. Die meisten Teilnehmer sind Russen und nach der Siegerehrung wird noch ausgiebig gefeiert. | |
Wir wandern zu den auffälligen Gebäuden östlich vom Hafen. Auf Nisyros gibt es mehrere Schwefelwasserstoffhaltige Quellen, deren Wasser bei Rheuma, Arthritis, Hautleiden und Kreislaufproblemen seine heilende Wirkung entfalten soll. Die Pantelidis-Bäder, ein leider nie fertiggestelltes Großhotel, sollten aus der Insel einen modernen, international attraktiven Kurort machen. | |
Schräg gegenüber entdecken wir die kleine Panagia Thermiani Kirche. | |
Dieser Ort Thermiani ist seit der Antike bekannt. Er soll schon von Hippokrates, dem Vater der Medizin, als Heilbad bestimmt worden sein. Die Heilquelle befindet sich neben der Kapelle . | |
Auch zur Zeit der Römer wurde die Quelle zur Speisung eines Thermalbades genutzt. Das Heilwasser soll 33°C haben - uns kam es kälter vor. Das Heilbad war wohl zum letzten mal von 1895 bis in die 1930 er Jahre in Betrieb. Wenn das Wasser mit 33°C herausgepumpt wurde, sollte sich die Temperatur um 8-10°C erhöhen. | |
Zwischen Pali und Mandraki liegt Loutra, das zweite Heilbad auf Nisyros. Das Gebäude steht wohl heute leer. Es stammt aus dem Jahre 1872 und hatte ursprünglich Gästezimmer mit 160 Betten. | |
Früher konnten die Kurgäste hier in Wannenbädern kuren. Vielleicht öffnet es in der Sommer-Saison. | |
Die Insel Nisyros ist durch Vulkanismus entstanden. Hauptattraktion der Insel für die Touristen ist der Besuch des Kraters. Der Vulkan von Nisyros ist der jüngste aktive Vulkan Griechenlands. Die Insel ist vor etwa 150 000 Jahren durch einen gewaltigen Vulkanausbruch aus dem Meer entstanden. Nach mehreren Ausbrüchen vor 60 000 bis 45 000 Jahren entstand der heutige zentrale Krater mit einem Durchmesser von 4 km, die Caldera, die etwa 100 m über dem Meeresspiegel liegt. Die Hänge des Kraters sind bis zu 700 m hoch. Der letzte größere Ausbruch des Vulkans war vor etwa 20 000 Jahren. Im Inneren des Vulkans befindet sich ein immer noch aktives hydrothermales System mit einer Temperatur bis zu 100°C an der Oberfläche (an manchen Stelle in der Caldera) und 350°C in einer Tiefe von 1500 m |
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Wir mieten uns für 10 ¤ einen Scooter und fahren zur Caldera. Die eine Hälfte ist fruchtbar. Hier weiden jetzt im Frühjahr noch Kühe, Schafe und Ziegen unter den Bäumen.
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Die andere Hälfte, die viel besuchte, ist eine vulkanische Wüste. Die Caldera ist durch mehrere kleinere vulkanische Eruptionsphasen in ihrer heutigen Form entstanden. Dabei bildeten sich zuletzt 20 hydrothermale Krater. | |
Der größte und von den Touristen am häufigsten besuchte Krater trägt den Namen Stephanos mit einem Durchmesser von 260 m an der schmalsten und 330 m an der breitesten Stelle.Er ist etwa 27 m tief und sein Alter wird auf 3000 bis 4000 Jahre geschätzt. | |
Der Abstieg zum Stephanos. | |
Wir ersparen uns den Stefanos und erkunden die Caldera abseits der Touristenpfade. Vereinzelt finden wir blühende Disteln | |
Ergussgestein Richtung Kraterrand | |
Wir wandern zu den kleineren Kratern im Nordteil der Caldera. Sie sind erst in jüngerer Zeit entstanden. | |
Schwefel wurde früher kommerziell abgebaut und exportiert. | |
Auf dem steinigen Weg zum Polybotis | |
Die Ausbruchskrater vom Polybotis im Hintergrund und dem Mikro Polybotis im Vordergrund sind erst 1873 bzw. 1888 entstanden infolge von hydrothermalen Ausbrüchen, begleitet von starken Erdbeben.
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Aus den Fumarolen treten immer noch vulkanische Gase aus. Die 99,6°C heißen Gase bestehen aus Wasserdampf, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff (Geruch!), Wasserstoff und Methan. Die Fumarolen beweisen die ständige Aktivität des Vulkans. Hauptsächlich ist dies zurückzuführen auf die heißen Gesteine und die Magma in Tiefen zwischen 3000 und 8000m. | |
Wir verlassen den Krater und fahren nach Nikia, ein Dorf am Kraterrand. Wir wandern durch die engen Gassen, haben immer wieder fantastische Ausblicke auf das Meer und in den Krater hinein und erreichen die Platia mit seinen zwei Kafenions. | |
Die Kirche zwischen den Kafenions ist Maria Darbringung im Tempel geweiht. Wir essen eine lokale Vorspeise mit Mandelmus und leckeres Ziegenfleisch mit selbst gebackenen Kartoffeln mit gerösteter Schale. Der Wirt ist in Deutschland groß geworden und kam “wegen der Liebe” wieder nach Griechenland. Wir treffen auf zwei Besuchergruppen aus Frankreich. | |
Oberhalb von Nikia liegt die kleine Kapelle, die dem Propheten Elias geweiht ist. Wir erreichen sie über eine steile schmale Straße. | |
Kapelle, Himmel und Meer | |
Blick von der Kapelle auf das Bergdorf Nikia. | |
Blick runter in die Caldera | |
Wir fahren weiter zum zweiten Dorf am Kraterrand: Emborio. Hier wohnen nur noch wenige Menschen. Einige Häuser wurden wieder hergerichtet und dienen nun als Ferienwohnungen. | |
Die Platia mit der Dorfkirche wird gerade neu betoniert. | |
Die Michaelskirche im verfallenen Kastro am höchsten Punkt von Emborio ist verschlossen. | |
Kurz vor dem Parkplatz am Rande von Emborio finden wir diese “Sauna”, gespeist mit heißer, feuchter Luft aus dem Vulkan. | |
Der angekündigte Starkwind wird seitlich auf die Boote treffen. Deshalb legen wir ebenso wie die Nachbarn Springleinen, um den Anker zu entlasten. | |
Am nächsten Tag besuchen wir mit dem Skooter Mandraki, den größten Ort auf Nisyros. Der Wind hat merklich zugenommen und die Wellen auch .Die “Walkabout” liegt sicher im schwellfreien Hafen von Pali. | |
Touristische Anziehungspunkte in Mandraki sind neben der Altstadt mit ihren engen Gassen die Johanniterburg und das Spiliani-Kloster, das am Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. | |
Blick auf die Südwest Küste von Kos links und auf die Insel Gyali rechts. Gyali ist auch vulkanischen Ursprungs und bis heute wird hier Bimsstein abgebaut und per Schiff abtransportiert. | |
Aufstieg durch enge Gassen zum Kloster. Rechts hinter Maria ein kleiner historischer Brunnen, der noch in Betrieb zu sein scheint. | |
Das Kloster Spiliani wurde 2007 renoviert. Mönche haben wir hier nicht mehr angetroffen. | |
Durch die Pforte geht es bergab zu einer klimatisierten Vorhalle mit verschiedenen Heiligendarstellungen an den Wänden. Die Tür zur alten Höhlenkirche ist heute leider verschlossen. Hier soll sich eine wundertätige Marienikone befinden, zu der jeweils im August sehr viele griechisch-orthodoxe Gläubige hin pilgern. | |
Wir gehen zurück zum Meer und wandern um die Landspitze rum, auf der Johanniterburg und Kloster stehen. So gelangen wir zum Chochlaki-Strand, der aus schwarzen vulkanischen Steinen besteht. Zum Baden ist es uns heute zu windig. Am Strand ist es sehr laut, da die ankommenden Wellen die Steine in eine ständige Bewegung versetzen. | |
Wir sammeln ein paar der dunklen flachen Steine: Gut für eine Hot Stone Massage. | |
Auf dem Rückweg zum Skooter kommen wir an der Platia Ilikiomeni vorbei. Sie gilt als einer der schönsten Dorfplätze der Dodekanes. Vier große Bäume, darunter ein riesiger Gummibaum, spenden den ganzen Tag über Schatten. Hier treffen sich Einheimische und Touristen. Abends sind wir noch bei unseren Stegnachbarn Petra und Marko zum Umtrunk eingeladen. Sie sind auf ihrer Sirius 38 DS mit zwei Hunden unterwegs. | |
Nisyros Pali - Symi Panormiti, 33,6 nm | Mo, 14.05.2018 |
Wind und Welle haben nachgelassen. Unsere linken Stegnachbarn legen ab Richtung Tilos. | |
Auch wir verlassen den geschützten Hafen von Pali auf Nisyros. Unser heutiges Ziel ist Symi. Die Hafeneinfahrt von Pali neigt übrigens dazu zu versanden. Rechts von den kleinen roten Bojen ist es aber tief genug. In der Vorsaison wurden keine Liegegbühren erhoben. Auch Strom und Wasser waren frei. | |
Nisyros Pali - Symi Panormiti, 33,6 nm | Mo 14.05.2018 |
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